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Die Pubertät ist eine Zeit großer Veränderungen und emotionaler Schwankungen. Bei manchen Jugendlichen mit Neurodermitis sorgt die hormonelle Umstellung zwar für eine Beruhigung der Entzündungsaktivität ihrer Haut, doch mitunter klingen die entzündlichen Haut-Reaktionen in der Pubertät eben nicht ab. In diesem Fall stehen junge Menschen vor besonders starken emotionalen Belastungen. Neben quälendem Juckreiz und den damit verbundenen Schlafstörungen machen ihnen die sichtbaren entzündlichen Veränderungen an Gesicht und Körper zu schaffen – und lösen nicht selten emotionalen Stress aus.1 Verständlich, dass die chronisch-entzündliche Hauterkrankung das Selbstbild und das Selbstbewusstsein beeinträchtigen und zu Scham und Angst vor Ablehnung führen kann, wenn das Aussehen in der Pubertät an Bedeutung gewinnt.1 Dieser Blogbeitrag bietet dir umfassende Tipps zur Verbesserung deiner Lebensqualität trotz Neurodermitis. Wir zeigen dir, wie du Stress als Auslöser begegnen kannst. Und du erfährst, wie du mit neuen Therapieoptionen die Symptome aktiv managen und die Kontrolle über deine Erkrankung zurückgewinnen kannst.

Neurodermitis-Symptome in der Pubertät: Du bist nicht allein

Es ist vollkommen verständlich, dass du unter deiner extrem empfindlichen Haut leidest, besonders wenn sie im akuten Schub rissig, nässend, blutig aufgekratzt und entzündet ist – und natürlich auch, sich unter diesen Bedingungen im Sport- oder Schwimmunterricht unwohl zu fühlen. Vielleicht kommt auch noch das Gefühl dazu, angestarrt zu werden oder dich erklären zu müssen? Dann geht es dir wie anderen Betroffenen mit Neurodermitis auch. Was viele Menschen in deinem Alter nicht wissen: Die auch als atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem bezeichnete chronisch-entzündliche Erkrankung ist nicht ansteckend. In Deutschland leiden etwa 13 bis 15 % der Kinder und Jugendlichen zwischen 11 und 17 Jahren unter Neurodermitis.2

Gerade in diesem Alter zieht Anderssein häufig Stigmatisierungserfahrungen nach sich. Und schürt Ängste, abgelehnt zu werden. Umso wichtiger ist es, offen mit deiner Krankheit umzugehen und mit Freund*innen oder Familie darüber zu sprechen. Frage auch deine Ärztin oder deinen Arzt, wie du am besten über das Thema zu kommunizieren lernst und hole dir Informationen in Internetforen für Menschen mit Neurodermitis. Darüber hinaus sind online verfügbare Tipps für den Alltag hilfreich.

Neurodermitis bei Jugendlichen: von der Stressfalle bis zur Hautpflege

Stress ist ein häufiger Verstärker für Neurodermitis-Symptome bei Jugendlichen. Wusstest du, dass Stress in dieser Lebensphase sogar besonders häufig einen Teufelskreis auslösen kann? Stress verschärft bestehende Symptome wie Juckreiz und akute Hautausschläge. Psychische Belastungen können neue Schübe hervorrufen.5 Die schlimmen Symptome führen wiederum zu mehr Stress, was die Situation weiter verschärft.

Neurodermitis in der Pubertät: Strategien zur Stressbewältigung helfen

Um aus diesem Teufelskreis auszubrechen, helfen verschiedene Therapien und Entlastungsstrategien. Hole dir psychologische Unterstützung, die dich dabei unterstützen kann, mehr Selbstakzeptanz zu erlernen und besser mit deiner Erkrankung umzugehen.3 Auch Entspannungstechniken wie autogenes Training, Meditation oder Yoga können gut zur Stressreduktion beitragen.3 Ein Neurodermitis-Tagebuch kann dir helfen, Zusammenhänge zwischen Stress und akuten Schüben zu erkennen.

Die richtige Hautpflege bei Neurodermitis

Eine kontinuierliche Basispflege stärkt deine Hautbarriere und kann akute Schübe der Hauterkrankung reduzieren. Je geschmeidiger und widerstandsfähiger sie ist, desto besser kann sie mit Allergenen und anderen möglichen Auslösern fertig werden. Wichtig ist die Verwendung von Produkten, die individuell auf die Bedürfnisse deiner empfindlichen Haut abgestimmt sind. Oft werden spezielle wirkstoffhaltige Cremes empfohlen, die helfen, den starken Juckreiz zu lindern und die Haut intakt zu halten. Entwickle deine eigene effektive Hautpflege-Routine, die du zuverlässig in deinen Alltag integrierst.

Die Rolle der Eltern und Familie bei Neurodermitis

Eltern spielen bei der Unterstützung ihrer Kinder und Jugendlichen im Umgang mit Neurodermitis eine entscheidende Rolle. Als erste Ansprechpartner bietet ihre Unterstützung jungen Menschen eine starke Basis im Alltag. Offene Gespräche und ein starkes familiäres Netzwerk können helfen, die psychologischen Belastungen zu minimieren. Zudem ist es für Eltern essenziell, sich medizinische Informationen zu Neurodermitis zu verschaffen, um die besten Entscheidungen für die Pflege ihres Kindes zu treffen. Insgesamt ist es wichtig, ein positives Umfeld zu schaffen, das Kindern schon vor der Pubertät hilft, ihre Erkrankung zu verstehen und damit selbstbewusst umzugehen.

Moderne Therapieansätze bei Neurodermitis

Die Behandlung von Neurodermitis hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht: Neue Therapiemöglichkeiten umfassen nicht nur Cremes und Salben zur Hautpflege, sondern auch gezielte medikamentöse Ansätze gegen Neurodermitis. Diese neuen medizinischen Therapieoptionen bieten Hoffnung für viele Betroffene, besonders für solche mit mittleren und schweren Verläufen der atopischen Dermatitis. Diese Therapien wirken systemisch, das heißt, sie setzen am Immunsystem an und können die überaktive Entzündungsreaktion von innen heraus lindern.

Sprich deine Ärztin oder deinen Arzt auf jeden Fall darauf an und frage aktiv nach, sollten noch keine Impulse ärztlicherseits aufgekommen sein. Informiere dich umfassend und mache den Alltagscheck, um dir über deine Symptome ein Bild zu verschaffen und wie sehr sie dich im Alltag belasten. Eine klare Dokumentation der Neurodermitis-Symptome und eine offene Kommunikation können dich dabei unterstützen, informierte Entscheidungen über deine Behandlung zu treffen. Mit den richtigen Strategien und modernen Therapieansätzen kannst du mit Neurodermitis ein erfülltes und beschwerdefreies Leben führen.