Direkt zum Hauptinhalt

Für viele Herausforderungen gibt es eine Lösung

Menschen mit Neurodermitis haben zum Teil mit erheblichen Einschränkungen zu kämpfen. Anhaltender, starker Juckreiz und rissige oder sogar entzündete Hautpartien am ganzen Körper erzeugen einen hohen Leidensdruck. Viele Betroffene befürchten, durch Freizeitaktivitäten wie etwa Sport ihren Hautzustand noch zu verschlechtern. Tatsächlich wird ihnen mitunter sogar von mancher sportlichen Betätigung oder vom Hobby abgeraten. Der Grund: Insbesondere Sportarten, die mit sehr viel Schwitzen verbunden sind, können der gereizten Haut zusätzlich Probleme bereiten. Wegen Tierhaaren oder allergieauslösenden Pollen werden einige Patientinnen und Patienten mit Neurodermitis auch vor Reitsport gewarnt.

Foto von Katja mit ihrem Pferd

So ist es auch Katja ergangen, einer Tierärztin, die seit ihrem 6. Lebensjahr Neurodermitis hat. Als ihre Ärzte erfuhren, dass Katja ihren Reitsport weiter ausüben möchte, rieten sie ihr wegen der hohen Heu- und Staubbelastung ab. Das sei nicht gut für sie, erinnert sich Katja. „Doch, das war gut – es war für meine Psyche gut“, widerspricht die Pferdeliebhaberin energisch.

Ihr Motto: „Man darf sich nicht gleich so abschrecken lassen. Lieber gucken, dass man für sich eine Lösung findet.“ Um sie zu finden, muss man manchmal hartnäckig sein. Katja hat längere Zeit gebraucht, um den Arzt zu finden, der sie genauso unterstützt, wie sie es braucht. Dank einer neuen Behandlung geht es ihr heute gut und sie kann auch ihren Beruf als Tierärztin und ihre Hobbies voll ausführen.

Sport trotz Neurodermitis? Das hat viele Vorteile

Tatsächlich gibt es viele Gründe, die für den Lieblingssport sprechen. Eine gute Ausdauerbelastung fördert das Herz-Kreislauf-System und die Durchblutung, so dass die Hautzellen besser versorgt werden. Außerdem wird das Immunsystem gestärkt, wodurch die Anfälligkeit für andere Krankheiten abnimmt. Regelmäßiges Training setzt zudem Glückshormone frei, die das seelische Wohlbefinden steigern und zu mehr Entspannung führen. Das wiederum bremst die Juckreiz-Attacken aus.1

Bei der Auswahl der Sport- und Freizeitaktivitäten sollten dennoch der Zustand der Haut und weitere mögliche Erkrankungen – zum Beispiel Allergien – mitbedacht werden. Jeder Mensch mit Neurodermitis reagiert unterschiedlich auf verschiedene Auslöser. Es gibt also nicht die eine Regel, die für alle gilt. Manchmal hilft es, einfach auszuprobieren, ob es ein intensives Training oder ein etwas weniger schweißtreibendes Bewegungsprogramm sein soll.

Diese Erfahrung hat auch Katja gemacht, und es war am Anfang alles andere als leicht: „Ich laufe sehr viel und da schwitzt man natürlich auch viel,“ sagt sie. Insbesondere die Temperaturen und die Pollenbelastung im Sommer setzten ihr sehr zu. „Ich habe mich richtig schrecklich gefühlt. Das war so ein Moment, wo ich gedacht habe, du gehst nie wieder laufen im Sommer“, erinnert sich Katja. Doch die leidenschaftliche Halbmarathonläuferin wollte sich nicht vom Joggen abbringen lassen. Schnell hat sie eine Taktik gefunden, ihren Lieblingssport und auch das Reiten weiter auszuüben, ohne zu leiden.

Hilfreiche Tipps, um deine Aktivitäten in vollen Zügen genießen zu können

  • Schweiß ist für viele Menschen mit Neurodermitis ein Problem. Wichtig ist, direkt nach der körperlichen Aktivität zu duschen, damit die im Schweiß enthaltenen Salze die atopische Haut nicht reizen und den quälenden Juckreiz auslösen.
  • Auch auf Wasser können geschädigte Hautstellen mit Trockenheit, Spannungsgefühl und weiteren Hautirritationen reagieren. Daher möglichst nur einmal am Tag duschen!
  • Duschfette und -öle mit einem hohen Anteil rückfettender Lipide verwenden.
  • Nach dem Duschen die mit der Dermatologin oder dem Dermatologen auf deine Hautbedürfnisse abgestimmte Basispflege anwenden.
  • Atmungsaktive Sportkleidung wählen, die nicht scheuert oder reizt.
  • Sogar Schwimmen ist möglich, wenn die Haut anschließend gut eingecremt und nach dem Sport mit einem weichen Handtuch abgetupft wird.1,2

Neben diesen Tipps ist aber eine wirksame Behandlung, welche auf deinen Schweregrad und deine Therapieziele abgestimmt ist, natürlich unabdingbar. Sprich‘ deine Ärztin oder deinen Arzt aktiv auf neue Behandlungen und Therapieansätze an! Denk‘ dran: Lass‘ dein Leben nicht von der Erkrankung bestimmen, sondern suche nach Lösungen und neuen Behandlungsansätzen, mit denen du sie in den Griff bekommst.

So wie es Katja getan hat: Ihre Hobbys lässt sie sich von niemandem nehmen, weil sie weiß, wie gut sie ihr tun: „Beim Laufen fühle ich mich danach immer gut, weil ich mich so ausgepowert habe. Beim Laufen habe ich oft auch Kopfkino. Das habe ich beim Reiten nicht. Da bin ich eins mit dem Tier und kann die Umgebung genießen und an nichts denken. Das war für mich immer der perfekte Ausgleich.“ Und das Thema mit dem Heu? Hat Katja ganz allein gelöst: Sie hat einfach ihre Reitkollegin gefragt, ob sie ihr in Zukunft den Heusack für ihr Pferd stopfen kann. Für viele Probleme gibt es oft eine einfache Lösung!

Referenzen:

  1. Hautsache. Sport tut gut. Online verfügbar unter: https://www.hautsache.de/Neurodermitis/Sport/Sport-tut-gut.php (zuletzt abgerufen am 3.7.2023).
  2. Bitte Berühren. Sport und Neurodermitis. Online verfügbar unter: https://neurodermitis.bitteberuehren.de/ratgeber/sport/ (zuletzt abgerufen am 3.7.2023).

Referenzen:

  1. Hautsache. Sport tut gut. Online verfügbar unter: https://www.hautsache.de/Neuro-
    dermitis/Sport/Sport-tut-gut.php
    (zuletzt abgerufen am 3.7.2023).
  2. Bitte Berühren. Sport und Neurodermitis. Online verfügbar unter: https://neurodermitis.bitte-
    beruehren.de/ratgeber/sport/
     (zuletzt abgerufen am 3.7.2023).

DE-ABBV-230371