Neurodermitis, auch als atopische Dermatitis bekannt, ist eine chronisch-entzündliche System-Erkrankung, die dein Leben stark beeinträchtigen kann.1 Zu den häufigsten Symptomen bei der mittelschweren bis schweren Neurodermitis gehört ein quälender Juckreiz, der dich nachts um den Schlaf bringt und auch tagsüber sehr belastend sein kann.1
Über die körperlichen Symptome hinaus kann Neurodermitis daher auch mit einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität verbunden sein. Im Interview klärt Dermatologe Dr. Lukas Sollfrank über neue Neurodermitis-Therapien auf. Und er erläutert, warum es für die Verbesserung der Lebensqualität so wichtig ist, die eigenen Wünsche an die Behandlung zu definieren und diese aktiv mit der Ärztin oder dem Arzt zu besprechen.
„Die Lebensqualität ist bei den Patienten häufig massiv eingeschränkt, vor allem durch Juckreiz und dadurch entstehenden Schlafmangel“, beobachtet Dr. Sollfrank. „Wenn man sich vorstellt, man kann vor lauter Juckreiz nicht schlafen, ist es logisch, dass man sich dann nicht gut konzentrieren kann.“ Das hat Auswirkungen auf die Arbeit, kann aber auch massiv Freizeitaktivitäten beeinträchtigen. Hinzu kommen oft Scham und Unsicherheit aufgrund des Hautbildes. Viele Betroffene fühlen sich nicht wohl in ihrer Haut, vermeiden soziale Kontakte und leiden unter einem verminderten Selbstbewusstsein.2,3
Bei der Therapieentscheidung spielt das eine große Rolle: „Die Lebensqualität ist eines der Merkmale, die für uns in der Therapie sowohl vor der Therapie als auch während der Therapie am wichtigsten sind.“ Und er fügt hinzu: Am Ende sei für die behandelnde Ärzteschaft am wichtigsten, dass sich die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten signifikant verbessere. Bei besonders starken Symptomen, also Betroffenen mit mittelschwerer bis schwerer Neurodermitis, empfiehlt er systemische Therapien, die von innen heraus die Erkrankung adressieren: „Ein weiterer Vorteil der Systemtherapien, also der innerlichen Therapien, sowohl Spritze als auch Tablette, ist mit Sicherheit, dass man die Entzündung konstanter unterdrücken kann, als man es jetzt mit den Cremes oder den Lichttherapien von außen macht“. Oftmals kann man schon innerhalb von drei bis vier Tagen bei der Gabe von Systemtherapien beobachten, wie der Juckreiz nachließe. Der Experte weiter: „Was die Patienten uns ganz häufig berichten, ist eben dieser Juckreiz. Und dass der dann ganz häufig schon am Beginn der Therapie deutlich besser geworden ist, dass sie wieder mehr schlafen können, wieder mehr Freude auch an den Aktivitäten haben. Und all das spiegelt sich dann auch in der seelischen Gesundheit wider.“
Viele Neurodermitis-Betroffene neigen dazu, sich mit ihrer Situation abzufinden und die Symptome als unvermeidlichen Teil ihres Lebens hinzunehmen. Das muss nicht sein. Neue systemische Therapieoptionen können einen erheblichen Unterschied machen. Was es dafür braucht? Reflexion und offene Kommunikation. Neurodermitis-Betroffene sollten sich nicht scheuen, ihre Wünsche und Erwartungen an die Behandlung offen anzusprechen. Nur so können Ärztinnen und Ärzte die Behandlung optimieren und die bestmöglichen Ergebnisse erzielt werden.
Es ist wichtig, dass du deine Situation regelmäßig reflektierst und dich fragst, ob es dir mit deiner derzeitigen Behandlung nur „okay“ geht, du dich aber nach wie vor eingeschränkt fühlst. Fühlst du dich durch deine Behandlung ausreichend unterstützt? Gibt es Aspekte deiner Lebensqualität, die noch verbessert werden könnten?
Um dir dabei zu helfen, deine Lebensqualität besser zu kommunizieren und mögliche Verbesserungsbereiche zu identifizieren, empfehlen wir dir unseren Alltags-Check. Dieser einfache Test kann dir wertvolle Einblicke geben und ist ein hilfreiches Werkzeug, um deine Therapie-Wünsche klarer zu kommunizieren.
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