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Neurodermitis endlich richtig behandeln – zusammen mit deine​r​ Ärztin​ oder deinem Arzt


Es kann schwer sein, mit atopischer Dermatitis zu leben. Starker Juckreiz und Hautentzündungen sind sehr belastend. Doch es liegt in deiner Hand: Sprich mit deiner Ärztin oder deinem Arzt über neue Behandlungsmöglichkeiten! Es gibt eine Reihe wirksamer Therapien für atopische Dermatitis, mit denen du mehr erreichen kannst. 




Mehr Lebensqualität dank der richtigen Therapie


Neurodermitis muss dich und deinen Alltag nicht mehr einschränken. Heutzutage ist atopische Dermatitis gut behandelbar, denn es gibt neue Therapien, die am Immunsystem ansetzen. Je nachdem, wie schwer du betroffen bist, kommen für dich unterschiedliche Therapien infrage.

Obwohl sich Neurodermitis bis heute zwar nicht heilen lässt, gibt es eine große Auswahl an wirksamen Therapieoptionen, um den Juckreiz zu lindern und das Hautbild entscheidend zu verbessern. Wenn du unter derzeitiger Therapie immer noch unter Symptomen leidest, bedeutet das also nicht das Ende der Fahnenstange. Frag deinen Arzt oder Ärztin nach mehr!

An dieser Stelle wollen wir dir einige dieser Behandlungsmöglichkeiten für Neurodermitis vorstellen. Dieser Überblick kann dir auch für die Vorbereitung auf dein nächstes Arztgespräch helfen.


Systemische Therapien

Systemische Therapien sind Medikamente, die auf den ganzen Körper wirken und in der Regel oral eingenommen oder als Injektion (Spritze) verabreicht werden. Sie werden bei mittelschwerer und schwerer Neurodermitis neben den lokal aufzutragenden wirkstoffhaltigen Cremes eingesetzt, um die fehlgeleitete Reaktion deines Immunsystems abzuschwächen. In der Regel kommen dabei Kortisontabletten oder -kapseln bzw. Injektionen mit Cyclosporin zum Einsatz, die aber nur kurzzeitig angewendet werden sollten.

JAK-Inhibitoren gehören ebenfalls zu den systemischen, also innerlich wirkenden Neurodermitis-Therapien. Sie werden auch JAK-Hemmer genannt und sind „kleine Moleküle“, die die Wirkung bestimmter Enzyme, der sogenannten Januskinasen (JAK), hemmen. Januskinasen sind an zahlreichen Entzündungsprozessen im Körper beteiligt und spielen damit eine entscheidende Rolle bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie Neurodermitis. Kommen JAK-Inhibitoren zum Einsatz, wird eine Blockade der JAK ausgelöst, was dabei hilft, den Entzündungsprozess gezielt zu durchbrechen und damit die Entzündung zu reduzieren. Dadurch verringern sich auch die Neurodermitis-Symptome. JAK-Inhibitoren werden als Tabletten eingenommen und auch bei anderen chronisch-entzündlichen Erkrankungen eingesetzt.

Biologika (oder biologische Wirkstoffe) sind ebenfalls eine systemische Behandlungsoption, die auf das Immunsystem einwirken. Den Name Biologika tragen sie, da sie aus biologischem Material (lebenden Zellen) hergestellt werden. Sie werden mittels Spritze verabreicht. Bei diesen Wirkstoffen handelt es sich um spezifische Antikörper, die ausgewählte Entzündungsmediatoren hemmen und Entzündungsprozesse beruhigen. Auch Biologika kommen bei anderen chronisch-entzündlichen Erkrankungen zum Einsatz.

Zur täglichen Pflege deiner Haut solltest du, je nach Jahreszeit oder Verträglichkeit, rückfettende oder feuchtigkeitsspendende Cremes, Salben, Lotionen oder Öle verwenden, die speziell für Neurodermitis entwickelt wurden. Die Pflegeprodukte helfen, die fehlende Fettschicht zu ergänzen und das Austrocknen der Haut zu vermeiden. Die Basispflege trägt dazu bei, die oberste Hautschicht zu regenerieren und die Hautschutzbarriere aufzubauen. Die konsequente Hautpflege unterstützt alle anderen Therapieformen. Darum wende deine Pflegeprodukte täglich an – auch dann, wenn du gerade keinen Neurodermitis-Schub hast.

Reicht die Basispflege allein nicht aus, kommen wirkstoffhaltige Neurodermitis-Cremes oder -Salben zum Einsatz, die über mehrere Tage hinweg auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen werden. Sie reduzieren die Entzündung und somit auch den Juckreiz. Klingen die akuten Krankheitszeichen ab, wird die Anwendung der wirkstoffhaltigen Creme reduziert und ausgeschlichen. Am bekanntesten sind Neurodermitis-Cremes oder -Salben mit Glukokortikoiden (auch bekannt als Kortison) oder Calcineurin-Hemmern. Die längerfristige Anwendung sollte vermieden werden.

Bei einigen Menschen mit Neurodermitis lassen die Symptome im Sommer nach – was unter anderem mit dem UV-Licht zusammenhängt. Der Licht- oder auch Phototherapie liegt diese Beobachtung zugrunde. Bei der Phototherapie werden die betroffenen Hautstellen mit ultraviolettem Licht bestrahlt und gegebenenfalls mit einem Sole-Wannenbad kombiniert. Die Phototherapie wird in spezialisierten Hautarzt-Praxen oder im Krankenhaus durchgeführt.



​​​​​Gemeinsam zum Ziel - 
Werde ein starkes Team mit deiner Ärztin oder deinem Arzt!


„Mein Therapieziel ist und sollte für jeden sein: die Abheilung der Haut. Der Patient soll vergessen, dass er Neurodermitis hat.“

Dr. med. Anna-Lena Sack

Du warst in der Vergangenheit schon oft bei einer Hautärztin oder einem Hautarzt aber nichts, was dir empfohlen oder verschrieben wurde, hilft langfristig? Gib nicht auf! Eine schnelle und langfristige Verbesserung deiner Neurodermitis-Symptome kann sich schon nach deinem nächsten Arztbesuch einstellen. Es hilft, deine derzeitige Therapie zu hinterfragen und dir deine Wünsche bewusst zu machen und diese mit deiner Ärztin oder deinem Arzt zu besprechen. Gemeinsam könnt ihr eine geeignete Behandlung für dich finden.

 


Mit der richtigen Therapie mehr erreichen!


Du kannst mit deiner derzeitigen Therapie gut leben, hast aber dennoch Einschränkungen? Deiner Arbeit kannst du nachgehen, aber bestimmte Freizeit-Aktivitäten meidest du? Deine Haut sieht ok aus, aber du kannst wegen Juckreiz nachts nicht durchschlafen? Ist gut also wirklich gut genug? Stell dir vor, du könntest durch einen Therapie-Wechsel noch mehr erreichen. Sprich mit deiner Ärztin oder deinem Arzt über neue Möglichkeiten für dich.


Mehr fordern lohnt sich!


Es kann sein, dass Ärztinnen und Ärzte die Therapie von Menschen mit Neurodermitis als ausreichend einschätzen, obwohl diese noch unter einer erheblichen Symptomlast leiden und für einen Therapiewechsel infrage kämen. Damit deine Ärztin oder dein Arzt deine individuelle Situation und Wünsche bestmöglich versteht und berücksichtigt, ist es hilfreich, wenn du dich für das Gespräch vorbereitest. Genau dabei kann dir der Arztbesuch-Planer helfen.



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